Deutsche Meisterschaften Langstrecke in Bad Harzburg am 07.07.2012
(HNA-Artikel von Horst von Gaza)

Bad Harzburg (gu).
Nach dem Triumph über die Sprintdistanz in Goslar (die HNA berichtete) holte sich Michael Finkenstädt nun auch den Weltmeistertitel über die Langstrecke bei der Senioren-WM im Orientierungslauf (WMOC) in der Klasse M45 bei Bad Harzburg. Die Sprint-Vizemeisterin der Klasse W55 Heidrun Finke erreichte über die dreifache Distanz Platz 7 und auch Anke von Gaza (5. im Sprint) erzielte mit dem siebten Rang in der W40 erneut einen angestrebten Top-Ten-Platz. Als Doppelweltmeister, der zudem alle fünf Läufe (dreimal Vorlauf, zweimal Finale) in seiner Klasse für sich entscheiden konnte, avancierte Finkenstädt nebenbei zum erfolgreichsten deutschen Teilnehmer dieser WM und auch der OLV Uslar sicherte sich in der Vereinswertung „Top Sechs“ mit zweimal Gold, einmal Silber und einmal Rang 5 den ersten Platz.

Dem 46jährigen in Hamburg praktizierenden Radiologen Michael Finkenstädt gelang abermals ein überragender Lauf über die 8,7 Kilometer Luftlinie mit 370 zu überwindenden Höhenmetern zwischen Huneberg und Okertal südlich von Bad Harzburg. Als Gesamtsieger seiner Vorlaufklasse mit beiden Etappensiegen im Wettkampfgebiet am Fuß des Brockens bei Drei-Annen-Hohne und bei Clausthal Zellerfeld, ging Finkenstädt favorisiert als letzter Starter ins Rennen. Im eher flachen und offenen Anfangsteil lag aber zunächst der spätere Bronzemedaillensieger Martin Mares (Tschechien) leicht in Führung, bis er am neunten von 22 Kontrollposten vom Uslarer abgelöst wurde. Am 13. Kontrollposten lief Finkenstädt auf den zwei Minuten vor ihm gestarteten Nils Schmiedeberg (SV Turbine Neubrandenburg) auf. Ab dann kämpften sich beide gemeinsam über die harte Bahn und konnten insbesondere in den anspruchsvollen Felspassagen des Okertal-Steilhanges voneinander profitieren. Im Zieleinlauf sahen die zahlreichen mitfiebernden Zuschauer zwei völlig ausgepumpte aber sichtlich glückliche deutsche Läufer. „So verausgabt hab ich mich bisher selten“ waren Finkenstädts ersten Worte im Ziel nach kurzer Erholungspause. Nach Auslesen der SI-Chips stand endgültig fest: Finkenstädt hatte sich den Weltmeistertitel in 60.55 Minuten gesichert, Schmiedeberg die Vizemeisterschaft in 62.55 Minuten, zehn Sekunden vor dem Tschechen Mares. Für den Uslarer endete die lang monatige intensive Vorbereitungszeit auf die WMOC mit einem Traumergebnis. 

Die zweite Uslarer Medaillenhoffnung und nach beiden Vorlaufsiegen als Titelfavoritin gehandelte Heidrun Finke blieb dagegen als Siebte der Klasse W55 hinter den in sie gesteckten Erwartungen zurück. „Ich hatte zwar einen fast fehlerlosen Lauf und bin mit meiner Leistung auch zufrieden“ kommentierte die Silbermedaillengewinnerin im Sprint ihr Abschneiden sportlich, „jedoch fehlten mir die orientierungstechnisch anspruchsvollen Passagen in der Bahnlegung meiner Kategorie, in denen ich meine Stärken hätte ausspielen können“ folgte leise Kritik in Richtung Bahnleger. So ging der Sieg an die Litauerin Danute Vilkeliene in 35,09 Minuten für 4,4KM Luftlinie und 170 Höhenmeter, vor der Schwedin Lena Larsson (35,39 Min.) und der Tschechin Alena Rosecka (36.08 Min.), Finkes Zeit blieb bei 37,53 Minuten stehen. 

Nicht unzufrieden mit ihrem Ergebnis war dagegen Anke von Gaza in der Klasse W40, hatte sie mit einem soliden Lauf nach 53,48 Minuten für 6,2 KM und 210 Höhenmeter mit Platz 7 ihr Ziel einer Top-Ten-Platzierung nach Rang 5 im Sprint zum zweiten Mal erreicht. In dieser Klasse gab es durch die Siegerländerin Monika Depta den zweiten deutschen Tagessieg, vor der Polin Anna Gornica und der Australierin Natascha Key. 

Mit Andrea Finkenstädt (W45) und Horst von Gaza (M50) hatten sich zwei weitere OLVer erwartungsgemäß die A-Finalteilnahme gesichert, mit den Rängen 58 und 56 schnitten beide hier allerdings etwas unter ihren Möglichkeiten ab. Im B-Finale der Klasse W40 erreichte Sylke Höfner den 27. Rang, als 53. kam Detlef Much im C-Finale der Klasse M55 ins Ziel und Frank Finkenstädt wurde im D-Finale M65 als 53. in die Ergebnisliste eingetragen. Persönliche Erfolge feierten noch Bernd Höfner als Zweiter des D-Finales M55 und Wilhelm Holz als Sieger des E-Finales der Klasse M60.




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